Jüdische Gemeinden in Baden

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden umfasst als Dachverband zehn Gemeinden mit rund 5.000 Mitgliedern. Die zehn Gemeinden sind Untergliederungen der IRG Baden.

Auf Antrag der IRG Baden wurden alle zehn Gemeinden vom Land Baden-Württemberg der Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts verliehen. Im vom Dachverband vorgegebenen Rahmen können die Gemeinden ihre Angelegenheiten selbst regeln. Die Gemeinden sind demokratisch verfasst - sie verstehen sich als Einheitsgemeinden, die allen Ausprägungen des jüdischen Glaubens eine Heimat bieten.

Vor der NS-Machtergreifung 1933 lebten in Baden in 221 Orten mehr als 24.000 Juden, die mehrheitlich die deutsche Staatsbürgerschaft besaßen. Es gab 123 jüdische Gemeinden und viele Filialgemeinden. Die meisten der badischen Jüdinnen und Juden wurden unter der NS-Diktatur vertrieben oder in Konzentrationslagern ermordet. Nach 1945 entstanden in einigen badischen Städten - in Baden-Baden, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Konstanz und Mannheim - wieder jüdische Gemeinden, die bis zum Zerfall der Sowjetunion zusammen weniger als 2.000 Mitglieder hatten. Mit der Zuwanderung der Juden aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion konnten die jüdischen Gemeinden starke Zuwächse verzeichnen. Neue Gemeinden konnten in Emmendingen, Lörrach, Pforzheim und Rottweil gegründet werden. Heute prägt die jüdischen Gemeinden in Baden ein lebendiges Gemeindeleben mit regen Besuchen der Synagogen sowie der vielfältigen Religions- und Kulturveranstaltungen, die in den jüdischen Gemeindezentren stattfinden. Die Gemeinden bieten außerdem zur Pflege der jüdischen Identität eigenen Religionsunterricht, Kinder-, Jugend- und Seniorenbetreuung, sowie eine intensive Integrations- und Sozialarbeit an.