Sonntag, 05. Mai 2024, 19:00 Uhr
Die Jüdische Gemeinde Mannheim lädt anlässlich des israelischen Shoa-Gedenktages zu einem Theaterstück basierend auf Auszügen aus dem Briefwechsel von Paul Celan und seiner Jugendfreundin Ilana Shmueli ein. Mit Solisten des Yachad Chamber Orchestra unter der Leitung von Roman Salyutov mit Werken der in der Shoa ermordeten Komponisten Viktor Ullmann, Mordechaj Gebirtig und Erwin Schulhoff.
Ilana Shmueli kannte Paul Celan schon aus den Jugendzeiten in Czernowitz – lange vor der Shoah. Getroffen haben sich die beiden danach aber erst wieder 1965 in Paris. Von dieser Zeit an datiert dieser Briefwechsel. Er ist ein beeindruckendes Dokument einer gegenseitigen Liebe, von Zuneigung und gegenseitigem Vertrauen. Noch einmal treffen sich die beiden in Israel, wo Celan versucht, Hebräisch zu lernen. Dieses Treffen, die langen Gespräche miteinander, werden zu einer Art Zäsur im Leben und Dichten von Paul Celan, der sich in seiner Dichtung zeitlebens mit seinem Überleben auseinandersetzt. Seine Gedanken- und Erlebniswelt klingt aus der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft.
Ilana Shmueli, 1924 in Czernowitz geboren, seit 1944 in Israel, arbeitete über lange Jahre als Sozialpädagogin in Tel Aviv. 2009 erhielt sie den Theodor-Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und Exil. Sie starb im November 2011 in Jerusalem.
Paul Celan, am 23. November 1920 als Paul Antschel in Czernowitz geboren, begann 1938 ein Medizinstudium in Tours/Frankreich, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien zurück, um Romanistik zu studieren. 1942 wurden seine Eltern deportiert, sein Vater starb im Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Deportation und Tod der Eltern hinterließen schwere Spuren bei Celan. Paul Celan musste von 1942 bis 1944 in verschiedenen rumänischen Lagern Zwangsarbeit leisten. Ab 1945 arbeitete er als Lektor in Bukarest. 1947 floh er nach Wien, veröffentlichte erste Gedichte und zog 1948 nach Paris, wo er bis zu seinem Tod lebte. Paul Celan gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter des 20. Jahrhunderts. 1970 nahm er sich in der Seine das Leben.
Mit freundlicher Unterstützung des Zentralrat der Juden in Deutschland.
Der Eintritt ist frei / ohne Voranmeldung.
Jüdische Gemeinde Mannheim K.d.ö.R.
F3 4, Rabbiner-Grünewald-Platz, 68159 Mannheim
www.jgm-net.de
Sonntag, 05.05.2024
Beginn: 19:00 Uhr
Ort der Veranstaltung:
Samuel-Adler-Saal, Jüdische Gemeinde Mannheim
F3 4, Rabbiner-Grünewald-Platz, 68159 Mannheim