Landesrabbiner

Bei der IRG Baden amtiert ein Landesrabbiner, der vom Oberrat gewählt wird. Der Landesrabbiner berät den Vorstand und den Oberrat in religiösen Angelegenheiten und nimmt die religiöse Repräsentation der IRG Baden nach außen wahr. Er überwacht im Einvernehmen mit den Gemeinden sämtliche religiöse, den Kultus betreffende Angelegenheiten, mit Ausnahme der in die Zuständigkeit der Ortsrabbiner fallenden Angelegenheiten.

 

Rabbiner Moshe Flomenmann ist der Landesrabbiner von Baden. Er besuchte die Tora-Schule in Berdichev (Ukraine) und wanderte später nach Deutschland aus. Moshe Flomenmann besuchte die jüdische Akademie in Kopenhagen und studierte nach seinem Hochschulabschluß und religiösen Abschluss an der Yeshiwa in Manchester. Im Alter von 21 Jahren erhielt er das Rabbinerdiplom (Smicha). Ende des Jahres 2003 wurde Moshe Flomenmann Ortsrabbiner in Lörrach, ab Juni 2004 Landesrabbiner von Sachsen-Anhalt, zuständig für die Gemeinden Magdeburg, Halle und Dessau. 2011 wechselte er als Ortsrabbiner zurück zur Jüdischen Gemeinde nach Lörrach.

Seit 2012 ist Rabbiner Moshe Flomenmann Landesrabbiner von Baden.
Sein Anliegen im Besonderen ist, das Wissen über die jüdische Religion und die Wurzeln der Tora zu vermitteln, wie auch im engen Austausch mit den anderen Konfessionen den interreligiösen Dialog zu pflegen und auszubauen.
Landesrabbiner Moshe Flomenmann wurde zu Jahresbeginn 2021 zum Polizeirabbiner des Landes Baden-Württemberg mit Zuständigkeit für den badischen Landesteil berufen.

Rabbiner Moshe Flomenmann ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Kontakt

IRG Baden
Landesrabbiner Moshe Flomenmann
Knielinger Allee 11
76133 Karlsruhe

T  +49 721 97250-0
landesrabbiner@irg-baden.de
www.irg-baden.de


Die Landesrabbiner in Baden seit 1945

seit 2012
2008-2012
1996-1997
1991-1995
1961-1987
1952-1956

Rabbiner Moshe Flomenmann (geb. 1982)
Rabbiner Benjamin David Soussan (geb. 1943)
Rabbiner Chaim Naftalin (gest. 2002)
Rabbiner Benjamin David Soussan (geb. 1943)
Rabbiner Prof. Dr. Nathan Peter Levinson (1921-2016)
Rabbiner Dr. Robert Raphael Geis (1906 -1972)

Bekannte Rabbiner in Baden

1824/44-1874
1809-1837
1770-1805
1750-1769

Rabbiner Benjamin Willstätter (1813 -1895)
Rabbiner Ascher Löw (1754 -1837)
Rabbiner Tia Weil (1721 -1805)
Rabbiner Nathanael Weil (1687 -1796)


Bezirksrabbinate in Baden ab 1827

Mit der Verordnung vom 4. Mai 1827 entstanden in Baden die Bezirksrabbinate. Die jüdischen Gemeinden wurden in Bezirksverbände eingeteilt, die zugleich Rabbinatsbezirke waren. Die Bezirkssynagogen wurden dem Oberrat der Israeliten Badens unmittelbar unterstellt. Die Aufgaben umfassten den Vollzug der landesherrlichen Verordnungen, die Verkündigung und den Vollzug der Verordnungen des Oberrats der Israeliten Badens, Beratungen über Schulangelegenheiten, die Verwaltung von Stiftungen und die Verteilung von Almosen. Zur Finanzierung der Bezirksrabbinate wurden Umlagen von den einzelnen jüdischen Gemeinden bezahlt.

1827 entstanden folgende 15 Bezirksrabbinate:

  • Breisach am Rhein und
  • Bretten
  • Bruchsal
  • Bühl
  • Gailingen (ab 1925 nach Konstanz verlegt)
  • Heidelberg
  • Karlsruhe (wurde 1885 aufgelöst und die Gemeinden den Bezirksrabbinaten Bretten, Bruchsal und Bühl zugeteilt)
  • Ladenburg
  • Mannheim (das Rabbinat bestand nur aus der Stadtgemeinde Mannheim)
  • Merchingen
  • Mosbach
  • Schmieheim
  • Sinsheim
  • Sulzburg
  • Wertheim (von 1850 bis 1864 nach Tauberbischofsheim verlegt)

Spätere Einteilungen:

  • Bezirksrabbinat Freiburg im Breisgau (wurde 1885 geschaffen und übernahm das Bezirksrabbinat Breisach am Rhein. 1887 übernahm es ebenfalls das Bezirksrabbinat Sulzburg)
  • Bezirksrabbinat Offenburg (wurde 1893 geschaffen und übernahm das Bezirksrabbinat Schmieheim. 1925 übernahm es das Bezirksrabbinat Bühl)
  • Stadtrabbinat Karlsruhe (wurde 1895 geschaffen und bestand aus den jüdischen Gemeinden Pforzheim und Karlsruhe)