Der Vorsitzende der IRG Baden Rami Suliman begrüßte am Freitag, 28.02.2020 Staatsministerin Theresa Schopper, die auf Einladung der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Karlsruhe besuchte, um gemeinsam mit Gemeindemitgliedern den Schabbat-Gottesdienst zu feiern. An die Grünen-Politikerin gewandt sagte er:

"Wir freuen uns, dass Sie unsere Einladung zum Besuch der Gemeinde angenommen haben und mit ihrer Teilnahme am Gottesdienst ein sichtbares Zeichen setzen für Normalität, die das jüdische Leben in der Mitte der baden-württembergischen Gesellschaft hat."

Während des Gottesdienstes erläuterte der Landesrabbiner von Baden, Rabbiner Moshe Flomenmann, die besondere Bedeutung des Kabbalat Schabbat:

"Der Schabbat ist der höchste Feiertag, obwohl er wöchentlich wiederkehrt. Am Schabbat werden Gäste empfangen und verwöhnt. Am Schabbat öffnen wir uns dem Höchsten und unseren Mitmenschen in besonderer Weise. Wir treten in den gegenseitigen Austausch, werden zu einer großen Familie und schaffen so die Grundlage dafür, im Alltag gut miteinander umzugehen."

Staatsministerin Theresa Schopper betonte, dass die baden-württembergische Landesregierung sich klar zu einem unterreligiösen Zusammenleben bekenne, das von Freiheit, Akzeptanz und Verständnis geprägt ist:

"Jüdisches Leben gehört in die Mitte unserer Gesellschaft. Ich freue mich daher sehr, gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Karlsruhe den Schabbat Gottesdienst begehen zu dürfen."

Der IRG-Vorsitzende Rami Suliman wies darauf hin, dass das gute Einvernehmen der jüdischen Religionsgemeinschaft mit der Landesregierung und den im Landtag vertretenen demokratischen Fraktionen die Grundlage sei, dass jüdisches Leben in Baden sich vielfältig und offen entwickelt habe. "Jüdisches Leben ist mehr als Erinnerung- und Gedenkkultur. Jüdisches Gemeindeleben heute vereint Religion, kulturelle Veranstaltungen, Kinder- Jugend und Sozialarbeit", so Rami Suliman. Die Sicherheitslage sei in letzter Zeit schwieriger geworden, auch das Sicherheitsgefühl der Gemeindemitglieder leide. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg schaffe hier aber das notwendige Gegengewicht.

"Wir sind dem Land, der Bevölkerung und den Institutionen in Baden-Württemberg sehr dankbar, dass sie an unserer Seite stehen und uns Schutz bieten."

Ein bei angeregten Gesprächen eingenommenes gemeinsames Mahl - der traditionelle Kiddusch - ließ einen denkwürdigen Gemeindebesuch ausklingen.

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