Im Mittelpunkt des Gedenkens am 85. Jahrestag der Deportation der jüdischen Bürgerinnen und Bürger Pforzheims in das Konzentrationslager Gurs steht die feierliche Einweihung der neu gestalteten Gedenkstätte auf der jetzt „Platz des 22. Oktober 1940“ genannten Fläche am ehemaligen Hauptgüterbahnhof. Das Mahnmal wurde von der Jüdischen Gemeinde Pforzheim initiiert und mit finanzieller Unterstützung engagierter Bürgerinnen und Bürger, der Stadtgesellschaft und der Stadt Pforzheim realisiert. In dem von Architekt Peter W. Schmidt entworfenen Mahnmal wird namentlich aller nach Gurs deportierten Kinder, Frauen und Männer aus Pforzheim gedacht. Die von Pforzheim aus nach Gurs deportierten Jüdinnen und Juden aus Königsbach werden ebenfalls genannt.
Die Gedenkveranstaltung findet am Mittwoch, 22. Oktober 2025 um 12:30 Uhr im Beisein von Landtagspräsidentin Muhterem Aras, dem Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Abraham Lehrer, Oberbürgermeister Peter Boch und Rami Suliman, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Pforzheim und der IRG Baden statt. Ein Gurs-Überlebender sowie Nachfahren von Opfern der Deportation werden an der Gedenkfeier teilnehmen. Die musikalische Umrahmung gestaltet das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim und der Chor der Jüdischen Gemeinde Pforzheim. Das Totengebet spricht Rabbiner Moshe Judelevitz.
Das Denkmal ist ein sichtbares Zeichen des gemeinsamen Engagements und der Verantwortung für eine offene und gerechte Gesellschaft in Pforzheim und darüber hinaus. Es erinnert an die dunklen Kapitel der Geschichte und daran, wie wichtig Toleranz, Respekt und Menschlichkeit sind. Verbunden mit der Erinnerung ist die Mahnung für die Gegenwart, nie wieder solches Unrecht zuzulassen.
Bildquelle: Peter W. Schmidt Architekten, Pforzheim
