
Tischa beAw - 09. Aw 5783 (26./27. Juli 2023)
Tischa beAw, der 9. Tag des Monats Aw, ist ein Trauer- und Fasttag, an dem wir der Zerstörung des Beit haMikdasch (Tempel) in Jerusalem gedenken. Er ist Höhepunkt und Abschluss einer dreiwöchigen Trauerperiode, die am 17. Tammus beginnt und “Tage inmitten der Bedrängnis“ oder “Bejn haMezarim“ genannt wird. Wegen der Katastrophen, die sich immer wieder an diesem Datum ereigneten, gilt er als Schicksalstag. So war es der 9. Aw, als 586 v.d.Z. unter Nebukadnezar der erste von Salomo erbaute Tempel (er stand 410 Jahre) zerstört und die jüdische Bevölkerung ins babylonische Exil verschleppt wurde. Und es war wieder der 9. Aw, als die Römer im Jahr 70 n.d.Z. unter Titus den zweiten Tempel (er stand 420 Jahre) plünderten und in Brand setzten. Auch die Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstandes mit der Zerstörung der Festung Betar 135 n.d.Z. sowie das Umpflügen Jerusalems bis auf die Grundmauern 136 n.d.Z. durch die Römer, ereigneten sich am Tischa beAw. In Folge wurde das jüdische Volk getötet oder versklavt und auf der ganzen Welt zerstreut. Vom Beit HaMikdasch in Jerusalem blieb nur die als „Klagemauer“ bekannte westliche Befestigungsmauer erhalten.
Zur Erinnerung an diese Ereignisse wird am 17. Tammus und am 9. Aw gefastet, für die dreiwöchige Zeit gelten verschiedene Trauervorschriften. Das Fasten am 9. Aw beginnt am Vorabend und dauert bis zum Abend von Tischa beAw.
Fastenzeiten 9. Aw 5783 für Baden:
Fastenbeginn am 26. Juli 2023:
Baden-Baden: 21:14 Uhr, Emmendingen: 21:13 Uhr, Freiburg: 21:13 Uhr, Heidelberg: 21:15 Uhr, Karlsruhe: 21:14 Uhr, Konstanz: 21:06 Uhr, Lörrach: 21:12 Uhr, Mannheim: 21:15 Uhr, Pforzheim: 21:13 Uhr, Rottweil/VS: 21:10 Uhr
Fastenende am 27. Juli 2023:
Baden-Baden: 21:52 Uhr, Emmendingen: 21:50 Uhr, Freiburg: 21:49 Uhr, Heidelberg: 21:53 Uhr, Karlsruhe: 21:52 Uhr, Konstanz: 21:42 Uhr, Lörrach: 21:48 Uhr, Mannheim: 21:53 Uhr, Pforzheim: 21:50 Uhr, Rottweil/VS: 21:47 Uhr
Bild: Darstellung des römischen Triumphzuges in Rom auf dem Titusbogen. Die Darstellung zeigt römische Soldaten und jüdische Sklaven sowie die römische Kriegsbeute aus dem Jerusalemer Tempel, darunter die erbeutete Menora. (Shutterstock.com)