02. Kislew 5786
Wöchentlicher Toraabschnitt: Toldot
Karlsruhe / Baden-Baden
Kerzenzünden: 16:21 Uhr Schabbat endet: 17:30 Uhr
Mannheim / Heidelberg
Kerzenzünden: 16:18 Uhr Schabbat endet: 17:28 Uhr
Rottweil/VS
Kerzenzünden: 16:23 Uhr Schabbat endet: 17:31 Uhr
Lörrach
Kerzenzünden: 16:29 Uhr Schabbat endet: 17:36 Uhr
Freiburg
Kerzenzünden: 16:27 Uhr Schabbat endet: 17:35 Uhr
Pforzheim
Kerzenzünden: 16:20 Uhr Schabbat endet: 17:29 Uhr
Emmendingen
Kerzenzünden: 16:26 Uhr Schabbat endet: 17:34 Uhr
Konstanz
Kerzenzünden: 16:22 Uhr Schabbat endet: 17:30 Uhr
Karlsruhe. „Die Jugend ist unsere Zukunft. Junge Gemeindemitglieder sind sehr aktiv und repräsentieren eine neue Generation jüdischen Lebens, das macht mich stolz und freut mich sehr. Aber was noch fehlt ist, dass sich mehr junge Mitglieder für die Religion interessieren, zum Gebet kommen, daran müssen wir arbeiten, dann passt alles noch besser zusammen“ sagte der Vorsitzende der IRG Baden anlässlich des erstmals durchgeführten Neujahrsempfangs der jüdischen Religionsgemeinschaft, zu der fast 240 Gäste den Weg in den Bürgersaal des Rathauses in Karlsruhe fanden.
Rosch Haschana, das jüdische Neujahrsfest, das jeweils im Herbst gefeiert wird, zeichnet aus, dass „der einzelne das Vergangene prüft, seine Schlüsse zieht und mit neuen Zielen und neuem Mut das neue Jahr beginnt“, erläuterte Landesrabbiner Moshe Flomenmann den versammelten Gästen.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung der Verdienstmedaille der IRG Baden an die aus 18 Mitgliedern bestehenden Arbeitsgemeinschaft zur Unterhaltung und zur Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs (im Folgenden: AG Gurs).
"Solche Aktivitäten gehen immer von einzelnen aus, die erkennen, dass etwas getan werden muss. Gerade die Geschichte der Stadt Karlsruhe ist von Beginn an mit der jüdischen Bevölkerung verbunden gewesen. Ich bin dankbar, dass sich unsere Vorgänger zusammengetan haben, die Arbeitsgemeinschaft gründeten und das wichtige Werk begannen, das über die Erinnerung Schlussfolgerungen für die Zukunft zieht und so unsere Gegenwart gestaltet." hob Oberbürgermeister Frank Mentrup in seiner Dankesrede hervor.
Für jedes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft war eine eigene Verdienstmedaille angefertigt worden. Der Vorsitzende Rami Suliman und die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Robert Fritsch und Bianca Nissim übergaben die Verdienstmedaillen und die dazu gehörenden Urkunden.
Umrahmt wurde die Veranstaltung, die der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland Dr. Josef Schuster, die Landtagspräsidentin Muhterem Aras, der stv. Ministerpräsident Thomas Strobl und OB Frank Mentrup mit ihren Grußworten einleiteten, von zwei beeindruckenden musikalischen Darbietungen der 15-jährigen Fenella Bockmaier am Konzertflügel und der Mezzosopranistin Shachar Lavi. Der Tanz- und Gesangsact von JuJuBa, der Jugendorganisation der IRG Baden, der bei der diesjährigen Jewrovision einen hervorragenden zweiten Platz belegt hatte, sorgte für einen stimmungsvollen Ausklang des Programms.
Beim anschließenden Stehempfang tauschten sich die Gäste intensiv und ausdauernd aus.
Bild: Der Vorstand der IRG Baden mit den mit der Verdienstmedaille der IRG Baden geehrten Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft zur Unterhaltung und zur Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs. (Foto: Andrea Fabry)
PI: Neujahrsempfang der IRG Baden - AG Gurs mit Verdienstmedaille der IRG Baden ausgezeichnet
Rami Suliman, Vorsitzender der IRG Baden, begrüßte am symbolträchtigen 20. Juli die aus den jüdischen Gemeinden in Baden angereisten Delegierten zur Oberratssitzung, die zum ersten Mal in der mehr als 200-jährigen Geschichte der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden im baden-württembergischen Staatsministerium in Stuttgart stattfand. Eine Führung durch die Geschichte und Räumlichkeiten der "Villa Reitzenstein" mit Dr. Michael Blume (Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben in BW) und ein Vortrag mit Dr. Heiko Feurer (Staatsministerium BW, Leiter Referat 46 – Bildung, Sport, Kirchen, Religionen) über "Gemeindeautonomie und Gemeindeaufsicht in der IRG Baden" gaben der Oberratssitzung ein ganz besonderes Gepräge.
Bild: Der Oberrat und Gäste vor der Villa Reitzenstein
Der Landesrabbiner in Baden, die Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche Baden sowie der Erzbischof der Erzdiözese Freiburg grüßen die jüdischen und christlichen Gemeinden zu den Feiertagen:
Im Adar 5785 / April 2025
Liebe Gemeinden
der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden,
der Evangelischen Landeskirche in Baden
und der Erzdiözese Freiburg
„ER führte uns aus der Knechtschaft zur Freiheit, aus der Traurigkeit zur Freude, aus der Dunkelheit ins helle Licht. Aus der Sklaverei in die Erlösung.“ Diese Worte aus der „Pessach Haggada“, dem mitunter bebilderten Büchlein, aus dem jüdische Familien am Pessachabend beim Festmahl beten, stellt uns in diesen Tagen eine Verheißung vor Augen, an der wir uns gemeinsam voll Hoffnung auf eine bessere Zukunft aufrichten dürfen: Trotz des Krieges in der Ukraine, trotz des Leids, das die terroristische Hamas am und nach dem 7. Oktober über Israel, vor allem die Geiseln und deren Familien, sowie über die Bevölkerung Gazas gebracht hat, trotz vieler anderer Kriege weltweit, trotz der Trauer und Verunsicherung, die in Deutschland aufgrund der zahlreichen teils terroristischen Attacken gewachsen ist, trotz aller Ungewissheiten internationaler und nationaler Politik. Jüdinnen und Juden sind ebenso wie Christinnen und Christen dazu aufgerufen, auf das Schlechte um uns herum mit guten Taten zu reagieren, einander zu helfen, um so das Gute zu mehren und das Schlechte zu überwinden, für Frieden in der Welt und in unserer Gesellschaft zu sorgen. „Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden“ heißt es in den Seligpreisungen in Matthäus. Bei allem, was unsere beiden Religionen voneinander trennt, dürfen wir uns in diesen Tagen somit in der Hoffnung verbunden wissen, dass wir uns aus der Unfreiheit lösen werden, solange wir Seinen Wegen folgen, die G´tt uns überliefert hat. So wünschen wir allen Jüdinnen und Juden alles erdenklich Gute zum Pessachfest – Chag Pessach Sameach – sowie allen Christinnen und Christen frohe Ostern.
Ihr Landesrabbiner Moshe Flomenmann, Israelitische Religionsgemeinschaft Baden
Ihre Landesbischöfin Heike Springhart, Evangelische Landeskirche Baden
Ihr Erzbischof Stephan Burger, Erzdiözese Freiburg
Das Licht von Chanukka erinnert uns daran, dass auch eine einzelne Kerze die Dunkelheit vertreiben kann und ein Funke der Hoffnung die ganze Welt erhellen kann. Das Licht vertreibt die Dunkelheit und Chanukka erinnert uns an die Kraft des Glaubens, die die dunkelsten Zeiten erhellen kann!
Liebe Gemeindemitglieder,
liebe Freunde,
Chanukka ist das Fest des Lichts, ein Fest, das uns die Kraft des Guten und die Macht des Glaubens vor Augen führt. Es erinnert uns daran, dass Licht selbst die tiefste Dunkelheit vertreiben kann und dass Mut und Entschlossenheit den Sieg über das Böse bringen können.
In diesen Tagen denken wir an die Zeit der Makkabäer, die nach Jahren voller Unterdrückung und Krieg schließlich Freiheit und Würde zurückgewannen. Die Wiederweihe des Tempels wurde mit Freude und Dankbarkeit gefeiert – ein Moment des Lichtes nach einer langen Zeit der Dunkelheit.
Auch heute tragen wir in unseren Herzen eine schwere Sorge. Unsere Gedanken und Gebete gelten den Geiseln, die weiterhin in Gefangenschaft sind, und ihren Familien. Ihr Leid erfüllt uns mit tiefer Trauer, doch es darf uns nicht entmutigen. Gerade Chanukka lehrt uns, die Hoffnung niemals aufzugeben, denn so wie das kleine Krüglein Öl acht Tage brannte, so glauben wir, dass auch in den schwierigsten Momenten ein Funke Hoffnung bestehen bleibt.
Möge das Licht der Chanukkia uns daran erinnern, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt. Möge es uns ermutigen, weiterhin für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden einzutreten – für alle, die in Dunkelheit gefangen sind.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein Chanukka Sameach – ein freudiges und lichtvolles Fest. Möge es uns inspirieren, das Licht weiterzugeben, in unseren Gemeinden und darüber hinaus!
Mit den besten Segenswünschen,
Rabbiner Moshe Flomenmann
Landesrabbiner von Baden
Kislew 5785 / Dezember 2024
