Am Sonntag, 3. September 2023, dem diesjährigen Europäischen Tag der Jüdischen Kultur, wurde in der ehemaligen Synagoge Affaltrach der neue Jüdische Kulturweg HeilbronnerLand eröffnet. Infotafeln und Bilder veranschaulichen an rund 30 Landkreisorten mit über 60 Stätten detaillierte Informationen zum blühenden jüdischen Leben - vom ersten Nachweis bis zum gewaltsamen Ende im Nationalsozialismus. Der Jüdische Kulturweg, der vom Kreisarchiv Heilbronn unter Kreisarchivarin Petra Schön und vom Museum zur Geschichte der Juden erarbeitet wurde, führt zu den Spuren des jahrhundertelangen Miteinanders und zeigt die Bedeutung der jüdischen Kultur für das Heilbronner Land. Die Stätten jüdischen Lebens können auf mehr als 250 km per Rad, auf einer Wanderung oder virtuell entdeckt werden. Mit QR-Codes erhalten Interessierte weitere ausführliche Informationen. Ziel ist es, die Erinnerung und die enge Vernetzung der christlichen und jüdischen Bevölkerung darzustellen und Menschen und ihre Schicksale vor dem Vergessen zu bewahren. Der Jüdische Kulturweg HeilbronnerLand möchte auch ein Ort der Begegnung für die aus aller Welt kommenden zahlreichen Nachfahren der ehemaligen jüdischen Bürger auf der Suche nach ihren jüdischen Wurzeln in der Region sein. Die IRG Baden, der die zehn jüdischen Gemeinden in Baden angehören, unterstützt das Projekt seit der Planungsphase ideell.

Details & Auskünfte zu den Zeugnissen jüdischen Lebens sowie ein Übersichtsplan der Route zu den einzelnen Orten finden Sie unter: www.juedischer-kulturweg-heilbronnerland.de

Foto: Website Jüdischer Kulturweg HeilbronnerLand

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Am 28. August 2023 trafen sich die Vorstände der IRG Baden und der Landesvereinigung Baden in Europa zu einem zukunftsweisenden Austausch in der Geschäftsstelle der IRG Baden in Karlsruhe. Sie stellten viele Gemeinsamkeiten im badischen Selbstverständnis und der gesellschaftspolitischen Agenda, die auf gleicher Beteiligung des badischen Landteils innerhalb des Bundeslandes Baden-Württemberg zielt, fest. Historischer Hintergrund ist die Badische Revolution von 1848/1849, in der vor 175 Jahren die Pioniere unserer Demokratie für Grund- und Freiheitsrechte kämpften und so die Grundlage für ein freies Europa schufen. In Baden pulsierte auch damals ein blühendes jüdisches Leben. So verwundert es nicht, dass es badische Jüdinnen und Juden waren, die in allen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen und in enger Verbundenheit zu ihrer badischen Heimat diesen Weg nachhaltig mitgeebnet haben.

Foto v.l.: Hgf. Thorsten Orgonas (IRG Baden), stv. Vors. Timo Anschütz, (LV Baden), Vors. Rami Suliman (IRG Baden), Vors. Peter Koehler (LV Baden), Ehrenvors. Prof. Robert Mürb (LV Baden), Vorst. Rita Althausen (IRG Baden) und Vorst. Harald Denecken (LV Baden, BM a.D.).

Foto: Timo Anschütz

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Aus Anlass ihres 20-jährigen Bestehens durfte die Israelitische Kultusgemeinde Rottweil/VS am 26. Juni 2023 eine neue Torarolle in Empfang nehmen. Fast ein Jahr war sie in Jerusalem von der Hand eines Sofer (Kalligraph) mit Gänsekiel auf Pergament geschrieben worden. Nun wurde ihre Vollendung gemäß der Tradition mit dem Schreiben der letzten Buchstaben im Rahmen einer Feststunde in der Synagoge Rottweil gefeiert. Die enge Verbundenheit der jüdischen Gemeinde und der IRG Baden mit den Kommunen und dem Land Baden-Württemberg zeigte die große Anzahl von Ehrengästen aus Politik und Kirche, die zur Feier gekommen waren.
Die Zeremonie fand unter der Leitung von Landesrabbiner Moshe Flomenmann statt. Eine besondere Ehre wurde ausgewählten Persönlichkeiten zuteil, die mit Sofer Rabbiner Boruch Lamdan die letzten neun Buchstaben unter Berührung des Gänsekiels mitschreiben durften. Der Vorsitzende der IRG Baden Rami Suliman, Schreiber des ersten Buchstaben, betonte in seiner Begrüßung die Freude über diesen Anlass, der nach der Shoa nicht selbstverständlich sei und würdigte das Engagement von Tatjana Malafy, Geschäftsführerin der IKG Rottweil/VS. Landesrabbiner Moshe Flomenmann sprach eine rabbinische Einführung und schrieb den zweiten Buchstaben. Danach folgten Finanzminister BW Dr. Danyal Bayaz, Rottweils OB Dr. Christian Ruf, Landtags-Vizepräsident Daniel Born, die Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur, die Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss, Tatjana Malafy und schließlich Dekan Wolfgang Rüter-Ebel.
Vor der Einbringung in den Toraschrank wurde die neue Sefer Tora zusammen mit den anderen beiden Torarollen der Gemeinde in einer feierlichen Prozession vor die Synagoge getragen. Dort sangen und tanzten die Anwesenden fröhlich zu Elik Roitsteins mitreißender Akkordeonmusik. Die Feier in der Rottweiler Synagoge klang mit einem koscheren Buffet aus.

Bild 1: Die Ehrengäste der Torarollen-Einweihung in der Synagoge Rottweil: v.l. Rabbiner Moshe Flomenmann (Landesrabbiner von Baden), Dr. Christian Ruf (Oberbürgermeister Stadt Rottweil), Daniel Born (Vizepräsident Landtag Baden-Württemberg/SPD), Dr. Danyal Bayaz (Finanzminister Baden-Württemberg/Grüne), Rami Suliman (Vorsitzender IRG Baden), Derya Türk-Nachbaur (Mitglied des Deutschen Bundestages/SPD), Tatjana Malafy (Geschäftsführerin IKG Rottweil), Daniel Karreis (Mitglied des Landtags/FDP, Stadtrat). Auf dem Bild fehlen: Maria-Lena Weiss (Mitglied des Deutschen Bundestages/CDU) und Wolfgang Rüter-Ebel (Dekan, Ev. Kirchenbezirk Villingen).

Bild 2: Tatjana Malafy, Geschäftsführerin IKG Rottweil/VS, freute sich über diesen besonderen Tag
Bild 3: Symbolische Geste: Rami Suliman, Vorsitzender der IRG Baden, überreichte Finanzminister Bayaz den Gänsekiel des Sofer
Bild 4: Landesrabbiner Moshe Flomenmann leitete die Zeremonie
Bild 5: Froher Umzug mit den Torarollen
Bild 6: Die feierliche Prozession beim Einbringen der neuen Torarolle

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Gemeinsamer Festakt 2022

"Mache dich auf und werde Licht"

Unter diesem Motto fand am 18. Dezember 2022 ein großer Gemeinsamer Festakt statt, zu dem die IRG Baden und die christlichen Kirchen in Baden und Württemberg nach Pforzheim geladen hatten. Die Veranstalter, unter ihnen die IRG Württembergs und die Stadt Pforzheim, wollten damit im Rahmen von Chanukka 5783 und Advent 2022 ein sichtbares Zeichen für Frieden und Verständigung setzen. Zahlreiche Ehrengäste aus Religion und Politik nahmen daran teil. Durch den live vom Landtag Baden-Württemberg übertragenen Festakt führte Rami Suliman, Vorsitzender der IRG Baden gemeinsam mit Christiane Quincke (Ev. Kirche Pforzheim) und Tobias Gfell (Kath. Kirche Pforzheim). Das erste Licht des Chanukka-Leuchters entzündete Landesrabbiner Moshe Flomenmann gemeinsam mit Landtagspräsidentin Muhterem Aras. Die Landtagspräsidentin sowie Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl (Ev. Landeskirche Württemberg) und Erzbischof Stephan Burger (Erzdiözese Freiburg) sprachen Grußworte. Dr. Michael Blume moderierte die Podiumsgespräche, bei denen sich Prof. Barbara Traub (IRG Württembergs), Landesbischöfin Prof. Dr. Heike Springhart (Ev. Kirche Baden), Landesrabbiner Moshe Flomenmann (Baden) und Bischof Dr. Gebhard Fürst (Diözese Rottenburg-Stuttgart) über die Gemeinsamkeiten der Religionen, die Wahrung der eigenen religiösen Identität und die aktuellen gegenseitigen Beziehungen austauschten. Im zweiten Podiumsgespräch berichteten Oberbürgermeister Peter Boch (Pforzheim), Michael Suliman (Jüdische Gemeinde Pforzheim) und Mirzeta Haug (Rat d. Religionen Pforzheim) vom Gelingen und den Herausforderungen interreligiösen Zusammenlebens in Pforzheim.

Die Filme des Gemeinsamen Festakts 2022 können auf YouTube gesehen werden unter:

Gemeinsamer Festakt 2022 - Livestream

Gemeinsamer Festakt 2022 - Impressionen

Gemeinsamer Festakt 2022 - Podiumsgespräch 1

Gemeinsamer Festakt 2022 - Podiumsgespräch 2

Ausführliches über den Gemeinsamen Festakt 2022 »

Foto: Lichtgut/Leif Piechowski
Filme: Wossidlo-Film

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Chanukka Sameach!

Auch dieses Jahr sende ich Ihnen herzliche Grüße zu dem Lichterfest, das diese kalte, winterliche Jahreszeit mit jeder Kerze ein wenig mehr erhellt und ein Stückchen mehr Hoffnung und Kraft bringt. Wir erinnern uns an das Wunder zurück, das vor ca. 2200 Jahren stattfand und das mit der Wiedereinweihung des zweiten Tempels gebührend gefeiert wurde. An diesem rabbinischen Feiertag denken wir an die unglaubliche Stärke und den Zusammenhalt des Judentums und der jüdischen Gemeinschaft zurück, ohne die das Judentum heute nicht mehr existieren würde. Wir erinnern uns daran, wie wichtig diese Eigenschaften sind und wie wichtig sie auch für das Sichern der Zukunft des Judentums sind. Dass man immer für das kämpfen muss, an das man glaubt, auch wenn es gerade ausweglos und beinahe unmöglich erscheinen mag. Wir zelebrieren wie jedes Jahr acht Tage lang den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit und den Sieg des Guten über das Böse. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute. Lassen Sie uns die Welt gemeinsam erleuchten und somit mehr Positives in die Welt bringen.

Mit freundlichen Grüßen
Rabbi Moshe Flomenmann, Landesrabbiner von Baden

Grußwort von Landesrabbiner Flomenmann zum Chanukkafest 5783 - DE

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